Engagement in Armutsfragen: Frauen und Männer haben wohl verschiedene Motive
Notiert von jor ~ 18. Januar 2015 ~
Empathie gilt in den USA als ausschlaggebend, dass Frauen eher als Männer Zeit und/oder Geld für armutsbezogene Tätigkeiten spenden.
Werde aber Armut als negativ für alle Amerikaner dargestellt und deswegen als mit dem Eigeninteresse der Spendenden vereinbar, wird über eine aktuelle Untersuchung aus den USA berichtet1, steige die Spendenbereitschaft von Männern. Ihre Einschätzung der Ursachen von Armut ändere sich jedoch nicht. Frauen reagierten auf eine solche Vorstellung dagegen mit geringerer Bereitschaft zur Zeitspende.
Die Befunde der Autor_innen legen den Schluß nahe, dass ein Eigeninteressen betonendes Fremd- (und Selbst)bild2 Menschen, die ihr Einfühlungsvermögen für ein armutsbezogenes Engagement motiviert, eher davon abhalten könnte (that framing giving as consistent with self-interest may discourage those who give because of an empathic response to poverty).
- Vgl. Willer, Robb; Wimerb, Christopher; Owens, Lindsay A., 2015: What drives the gender gap in charitable giving? Lower empathy leads men to give less to poverty relief. In: Social Science Research↵ (Available online 12 January 2015) ↩
- Nur ein aktuelles politisches Beispiel für viele in diesem Zusammenhang: “Gerade vor der Herausforderung des Fachkräftemangels können wir Flüchtlinge nicht ignorieren, die schließlich auch Qualifikationen und Berufe mitbringen.“ Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: Arbeitsmarkt für Flüchtlinge öffnen.↵ www.rlp.de, 11.12.2014 ↩